Moderna plant Werk in Ostdeutschland

Der amerikanische Hersteller Moderna plant einem Medienbericht zufolge den Bau eines eigenen Impfstoffwerks in Ostdeutschland.

Bisher produziert er sein Covid-19-Vakzin in der Schweiz. Die neue Produktionsstätte solle  in zwei Jahren den Betrieb aufnehmen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe).

Die Details seien noch unklar, die Gespräche stockten derzeit. Die Bundesregierung mache ihre Unterstützung von einer Ausweitung der aktuellen Lieferungen abhängig, da Impfstoff knapp sei. Das aber könne Moderna nicht zusagen, berichtet die FAZ.

Weder das Unternehmen wollte sich dem Blatt gegenüber zu den Plänen äußern noch der Leiter des Stabs Impfstoffproduktion im Wirtschaftsministerium, Christoph Krupp. Das Ministerium teilte mit, Krupp stehe mit allen Impfstoffherstellern im Kontakt,  man kommentiere aber keine Einzelgespräche.

Das Verhältnis zwischen Moderna und Berlin gilt der FAZ zufolge als angespannt. Das wirke sich auch auf den Beginn der Covid-19-Schutzimpfungen in den Arztpraxen nach Ostern auf. Am Mittwoch habe das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn (CDU) dem Hersteller mitgeteilt, dass seine Vertreter nicht mehr zu der Arbeitsgruppe „Impfen in Arztpraxen“ eingeladen würden; dieses Gremium bereitet den Impfbeginn der Vertragsärzte am 7. April vor. Dem Blatt zufolge teilte das Ministerium dem Unternehmen mit, sein Präparat werde ausschließlich in Impfzentren eingesetzt.

Als Grund nennt die FAZ einen Streit über die Logistik in der Impfstofflieferung. Spahns Haus bestehe darauf, dass Moderna wie alle Impfstoffe über Großhändler und Apotheken zu den Ärzten komme. Da dazu das Präparat aber aufgetaut werden müsse und dann Erschütterungen ausgesetzt sei, fürchteten die Amerikaner um die Stabilität und Wirksamkeit ihres empfindlichen mRN-Vakzins. Sie schlügen deshalb die Anlieferung in kleinen Tiefkühlfahrzeugen direkt zu den Praxen vor, was das Ministerium seinerseits ablehnte, schreibt die Zeitung.

Wie das Blatt weiter berichtet, verimpfen die Hausärzte bis zum 25. April auch den Wirkstoff von Astra-Zeneca nicht, sondern ausschließlich BionTech/Pfizer. Der Grund dafür seien nach Auskunft des Ministeriums die geringen Liefermengen von Astra-Zeneca, die für die Zweitimpfungen in  den Impfzentren benötigt würden.

Eine Ausnahme gibt es der FAZ zufolge in Bayern: Dort würden am 31. März und 1. April, also noch vor Ostern, in 1700 Haus- und Facharztpraxen 33.600 Dosen Astra-Zeneca verimpft. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern sagte der Zeitung, vom 7. April an laufe dann alles wie im Rest Deutschlands.

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