BERLIN. Der Männermode-Händler Outfittery setzt nach Coronaflaute auf Damenmode.
„Wir sehen in dem Bereich das größte Wachstumspotential“, sagt Gründerin Julia Bösch der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Ab Oktober soll es losgehen. „Neben den bekannten Premium-Marken wollen wir die Kundinnen vor allem mit jungen Labels überraschen.“ Zielgruppe sind in erster Linie berufstätige Frauen mit Kindern und hoher Modeaffinität, aber wenig Zeit.
Outfittery ist vor zehn Jahren als virtueller Modeshop für Männer gestartet, der seinen Kunden Kleiderboxen mit aufeinander abgestimmten Outfits zusammenstellt. An die weibliche Klientel hatte das Berliner Startup sich bisher nicht herangewagt, da Frauen in Sachen Mode kompliziert sind. „Frauen sind viel wählerischer als Männer und wollen ständig inspiriert und überrascht werden“, erklärt Geschäftsführerin Bösch.
Der Sinneswandel ist auch der Not geschuldet: Corona hat Outfittery 2020 ein schweres Jahr beschert. „Im Lockdown hatten Männer wenig Bedarf an Mode“, sagt Bösch. Und wenn, dann haben sie keine schicken Business-Outfits gekauft, sondern Jogginghosen und Hoodies. Von der weiblichen Klientel verspricht sie sich einen großen Wachstumsschub.