Volkswagen erwägt Porsche-Börsengang

Der Automobilhersteller Volkswagen prüft einen mittelfristigen Börsengang seiner Tochter Porsche.

Das Unternehmen erwäge diverse Möglichkeiten, den Wert des Konzerns zu erhöhen, berichtet das manager magazin. Dazu gehöre auch, Porsche-Aktien an der Börse zu platzieren, sagen Volkswagen-Insider. In dem Fall werde man allerdings höchstens 25 Prozent der Anteile abgeben. Mit 20 bis 25 Milliarden Euro möglichem Wert kalkuliere man intern grob für ein solches Aktienpaket, heißt es in Wolfsburg. Ein Mitglied der Konzernspitze bremste allerdings, in diesem Jahr werde „es jedenfalls nichts mehr“ damit.

Volkswagen-Chef Herbert Diess ist schon länger unzufrieden mit dem Aktienkurs. Er fürchtet Finanzierungsnachteile gegenüber rein auf Elektroautos spezialisierten und teils extrem hoch bewerteten Konkurrenten wie Tesla. Volkswagen ist an der Börse aktuell knapp 90 Milliarden Euro wert, Tesla rund 760 Milliarden Dollar.

Die Planspiele mit Porsche finden vor dem Hintergrund einer beschleunigten Elektrifizierung der Konzernmodelle statt. 2030 sollten 70 Prozent aller verkauften Autos des Konzerns rein elektrische Antriebe haben, sagte Produktstratege Michael Jost dem manager magazin. Bislang war immer von rund 50 Prozent Elektroanteil die Rede. Statt vier zentralen Modellarchitekturen wie heute werde der Konzern künftig eine einheitliche Basisstruktur für so gut wie alle Autos einsetzen, heißt es bei Volkswagen weiter. Den Kern dieser „Scalable System Platform“ (SSP) werde vor allem ein gemeinsames Elektronik-, Software- und Rechnersystem für die Autos bilden. Daran sollten alle Antriebs- und Batteriesysteme sowie sonstige Komponenten andocken.

Auch Audis für 2024 geplantes Elektroprojekt Artemis wird neu aufgesetzt. Hinter Artemis verbirgt sich ein batteriegetriebenes Luxusauto, mit dem Audi ein Zeichen gegen Marktführer Tesla setzen will. Das Modell werde künftig normal von der Entwicklungsorganisation betreut, heißt es bei Audi. Der für Artemis verantwortliche Alex Hitzinger verliere die Verantwortung. Er soll künftig das mögliche Digitalgeschäft rund um das neue Modell betreuen.

2 Antworten auf „Volkswagen erwägt Porsche-Börsengang“

  1. Und sie wissen nicht was sie tun: „2030 sollten 70 Prozent aller verkauften Autos des Konzerns rein elektrische Antriebe haben,…“!
    Bis 2030 sind die Baugenehmigungen für die erforderlichen Kernkraftwerke noch nicht einmal eingereicht worden! Oder sollen nur noch einige wenige Autos gebaut werden? Na ja, Strom kommt ja nach wie vor aus der Steckdose, und politisch ‚betreut‘ schaffen wir ALLES!

  2. Mercosur
    Die deutsche Autoindustrie warnt vor einem Scheitern des umstrittenen Freihandelsabkommens der Europäischen Union mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten. Ein Scheitern oder eine zeitlich nicht absehbare Verschiebung wären „ein sehr…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert