Zum Start der „Woche der Industrie“, die vom 9. bis 24. September bundesweit die Zukunft der Branche in den Mittelpunkt stellt, lenkt Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), den Blick auf die wichtige Rolle der Ausbildung.
Die deutsche Industrie zähle schon jetzt zu den Top-Ausbildern, so der DIHK-Präsident, und sie habe weltweit Vorbild-Charakter. Wichtige Elemente der praxisnahen Ausbildung seien die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung: Fast 80 Prozent der Industrieunternehmen bewerteten IT-Kenntnisse als wichtiges Einstellungskriterium für ihre zukünftigen Azubis – Tendenz stark steigend.
Schweitzer: „Deshalb ist es für Jugendliche und Unternehmen gleichermaßen wichtig, dass die Politik bei der aktuellen Umsetzung des Digitalpakts die Berufsschulen in besonderer Weise berücksichtigt. Denn sie brauchen zukunftsgerechte und gute Lernbedingungen.“
Wirtschaft 4.0 erfordere allerdings noch weitere Kompetenzen. „Hier stehen die Industriebetriebe teilweise vor großen Herausforderungen“, berichtet der DIHK-Präsident. „Die größten Mankos sehen die Ausbildungsbetriebe derzeit bei den Mathe-Kenntnissen ihrer zukünftigen Fachkräfte. Knapp die Hälfte der Industrieunternehmen reagiert darauf bereits mit eigener Nachhilfe.“ Es gebe aber auch sehr positive Rückmeldungen. So werde die Teamfähigkeit der eigenen Azubis von den Betrieben als gut eingestuft.
Für die deutschen Unternehmen im Ausland ist Ausbildung laut Schweitzer ebenfalls „ein großes Thema“. So arbeiteten schon mehr als 2.000 Unternehmen mit über 40 Auslandshandelskammern (AHKs) bei der Fachkräftequalifizierung zusammen, vor allem in Ausbildungsberufen wie Mechatroniker und Industriemechaniker.
Der Industriestandort Deutschland biete jungen Menschen aber nicht nur während der Ausbildung einen hervorragenden Einstieg ins Berufsleben, betont der DIHK-Präsident. „Industrie – das bedeutet heutzutage in vielen Unternehmen eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie sichere Arbeitsplätze mit guten Perspektiven.“