Immer mehr institutionelle Investoren achten bei ihren Anlageentscheidungen auf das Thema Klimawandel.
Ein Dutzend Versicherer, Vermögensverwalter und Pensionskassen haben sich im September vorigen Jahres zur „Net-Zero Asset Owner Alliance“ zusammengeschlossen, um ihre Anlageportfolios bis 2050 klimaneutral zu stellen und so dem Ziel des Pariser Klimagipfels zu entsprechen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dieser Initiative ist nun auch der Rückversicherer Munich Re beigetreten.
„Wir erweitern damit unsere Klimastrategie und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./ Donnerstagsausgabe). Die institutionelle Investoren, darunter die Versicherungsriesen Allianz, Axa und CNP Assurances, erhöhen mit ihren verwalteten Kapitalanlagen von mehr als 4 Billionen Dollar den Druck auf Unternehmen, die mit fossilen Energiearten wie Öl, Gas und Kohle ihr Geschäft machen.
Wenning glaubt, dass diese „Schritte solcher Koalitionen der Willigen“ noch nicht ausreichen: „Um es deutlich auszusprechen: Die meisten Kohleunternehmen werden weiterhin Kohle fördern, weil sie keine ausreichenden ökonomischen Anreize haben, es nicht zu tun.“ Deshalb plädiert Wenning für eine spürbare Verteuerung von CO2 und einen stabilen und verlässlichen Rahmen für Investitionen in erneuerbare Energien. Die „Green Deal“-Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei „ein erster mutiger Schritt in die richtige Richtung“, so Wenning.