Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat gemeinsame Konjunkturmaßnahmen der großen Industrieländer angekündigt, falls die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronaseuche das erforderlich machten.
»Sollten wir feststellen, dass die Epidemie ernstere Konsequenzen haben wird als bislang angenommen, werden wir koordinierte Maßnahmen ergreifen, um die Weltkonjunktur zu stützen«, sagte sie dem SPIEGEL. An diesem Wochenende wollen die Finanzminister der 20 größten Industrieländer im saudi-arabischen Riad über die Lage beraten.
Dabei schließt die IWF-Chefin nicht aus, dass das Virus größere Schäden verursachen könnte als die Sars-Epidemie vor 17 Jahren. »Dieses Virus ist anders, und China hat einen mehr als doppelt so hohen Anteil an der globalen Wirtschaft wie damals«, sagte sie.
Georgiewa forderte die EU-Staaten auf, den geplanten Green Deal durch geeignete Reformen ihres Finanzsektors zu unterstützen. »Die Regierungen in Berlin, Paris oder Brüssel müssen sich fragen, wie sie effektiver privates Kapital mobilisieren können«, sagte sie. »Nötig sind Fortschritte bei der europäischen Kapitalmarktunion und mehr grenzüberschreitende Fusionen im Bankensektor.«