Die FDP-Fraktion im Bundestag fordert bundesweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen, damit auch in Schulen Künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann. „Wenn digitale Schulbücher genutzt werden, fallen riesige Datenmengen in unseren Schulen an. Durch die zielgerichtete Analyse dieser Daten können Lehrkräfte den Lernfortschritt von Schülern besser erfassen und passgenaue Übungsaufgaben vorschlagen und so den Unterricht besser auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Schülers ausrichten“, sagte die FDP-Vizefraktionsvorsitzende Katja Suding dem Handelsblatt.
In Ländern wie USA, China, Japan und Estland sei ‚Learning Analytics‘ längst Alltag, heißt es in dem Antrag, den die Liberalen diese Woche im Planum stellen und der dem Handelsblatt vorliegt. In Deutschland jedoch „kommen sich die Lehrkräfte vor wie beim Hürdenlauf in der Dunkelkammer9 3, so Suding. „Die Anforderungen beim Datenschutz sind unklar und es gibt kaum Hilfestellungen seitens der Behörden.“
Der Bund müsse sowohl die Förderung der neuen Techniken als auch den Datenschutz in der Schule im Rahmen eines Digitalpaktes 2.0 vorantreiben, fordern die Liberalen. Gemeinsam sollten Bund und Länder Standards aufstellen, wie ‚Learning Analytics‘ an den Schulen eingesetzt werden dürfe – nach denen sich dann auch die Entwickler dieser Programme von vorneherein ausrichten können. Sinnvoll sei, hierbei auch die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern einzubeziehen. Diese müssten dafür jedoch personell besser ausgestattet sein.