FRANKFURT. In der Private-Equity-Branche bahnt sich eine mindestens Hunderte Millionen Euro und eventuell milliardenschwere Transaktion an.
Der Investor 3i bereitet nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z. / Donnerstagausgabe) den Verkauf des deutsch-niederländischen Verpackungsherstellers WP (vormals Weener Plastic) vor. Er habe als Investmentbanken Barclays und William Blair mandatiert, ist in Branchen- und Finanzkreisen zu hören. Eine Transaktion sei für nächstes Jahr zu erwarten. 3i und Barclays lehnten einen Kommentar ab, William Blair war am Mittwochnachmittag nicht erreichbar.
WP ist wenig bekannt, aber die Kunden sind prominent und die Produkte im Alltag zu finden: Beiersdorf, Nestlé, Procter & Gamble, Unilever und andere verwenden WPs Verschlüsse für Verpackungen und die Kugeln in Deorollern. Das operative Ergebnis (Ebitda) liegt dem Vernehmen nach über 100 Millionen Euro jährlich. Daraus errechnet sich die Möglichkeit einer Milliardentransaktion: Preisgrundlage für Übernahmen sind üblicherweise die Vielfachen („Multiples“) des Ebitda, und die haben in den vergangenen Jahren deutlich angezogen; ein zweistelliger Multiple erscheint in diesem Fall realistisch. 3i nennt auf seiner Website 400 Millionen Euro als WP-Umsatz für 2019. Der Investor hatte das Unternehmen 2015 für gut 250 Millionen Euro gekauft und dann durch Zukäufe ausgebaut. Der Hauptsitz wurde aus dem norddeutschen Weener ins niederländische Ede verlagert.