Nach massivem Streit um die Forschungsfabrik in Münster stellt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) nun insgesamt mehr Geld für Batterieforschung zur Verfügung. Statt 500 Millionen Euro sollen in den kommenden vier Jahren insgesamt 560 Millionen Euro fließen. Zudem sollen Gelder in weitere Projekte umgeleitet werden, weil Münster zunächst gar nicht so viel benötige wie zunächst geplant. Das erfuhr das Handelsblatt nach einem Treffen von Karliczek mit Ministern aus den betroffenen Ländern aus Teilnehmerkreisen. Damit könnten neben Nordrhein-Westfalen weitere Bundesländer profitieren.
Das Dachkonzept des Bundes zur „Forschungsfabrik Batterie“ soll nach Angaben aus Baden-Württemberg nun um 100 Millionen Euro erweitert werden, die in drei Cluster fließen sollen. Wohin genau, werde das Bundesministerium Anfang 2020 entscheiden. Teilnehmerkreisen zuf olge sollen weitere 60 Millionen Euro für „neue Projekte außerhalb des Dachkonzeptes“ dazukommen und 150 Millionen für bereits zugesagte oder laufende Projekte, ebenfalls außerhalb des Dachkonzeptes. Die zusätzlichen Mittel würden teilweise auch deshalb frei, weil Münster bis 2024 nur 250 Millionen Euro sinnvoll ausgeben könne, der Rest der dort zugesagten 500 Millionen werde erst danach gebraucht.
Vorangegangen war ein heftiger Streit um den Zuschlag für die neue Batterieforschungsfabrik am Standort Münster. Kritisiert wurde, dass der Standort in unmittelbarer Nähe des Wahlkreises der Ministerin liege und zudem das Auswahlverfahren chaotisch und nicht nachvollziehbar abgelaufen sei. Neben Münster hatten sich Ulm, Salzgitter, Itzehoe, Dresden und Augsburg beworben.
Deutschland hinkt ein wenig bei der E-Mobilität her und selbst die deutschen Konzerne, die mitmachen oder anfangen, gehen den Wegins Ausland. Jetzt soll Tesla nach/bei Berlin kommen. Irgendwie sollte es doch die deutsche Wirtschaft schaffen, hier wieder innovativer Vorreiter zu werden.