Bei den Erstzulassungen hat sich die Kraftfahrzeugsteuer kräftig verteuert. Zu einem Sprung von 152 auf 186 Euro je Neuwagen kam es vor gut einem Jahr, als die zuständige Zollbehörde im September 2018 die Berechnungsmethode auf realistischere Daten bei den CO2-Emissionen umstellte. Allerdings stieg die durchschnittliche Kfz-Steuer auch nach der Änderung weiter an und erreichte im Juli 2019 den Rekordwert von 219 Euro pro Neuwagen; das sind 43 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. „Der Trend zu leistungsstarken und spritfressenden Wagen ist ungebrochen“, erklärt der grüne Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt, der die Daten vom Bundesfinanzministerium angefordert hat. „Die Kfz-Steuer hat offensichtlich nach wie vor keinen Einfluss auf den Autokauf“, so Schmidt weiter gegenüber der WirtschaftsWoche. Zwar sieht das nun von der Bundesregierung verabschiedete Klima schutzprogramm 2030 eine weitere Verteuerung der Kfz-Steuer bei emissionsreichen Fahrzeugen vor, nämlich von 2021 an bei Erstzulassungen ab einem Ausstoß von 95 Gramm CO2 pro Kilometer zusätzlich zwei Euro je Gramm und ab 115 Gramm CO2 dann 3,50 Euro. Dennoch fordert der grüne Bundestagsabgeordnete Schmidt „weitere Progressionsstufen für Autos, die niemand auf deutschen Straßen braucht“. Auch wenn die Lenkungswirkung der Kfz-Steuer begrenzt sei, so Schmidt, käme dadurch wenigstens mehr Geld in die Staatskasse, um an anderer Stelle E-Autos und alternative Mobilitätskonzepte stärker zu fördern.