Die EU-Kommission hat Günther Oettinger einen weiteren Anschlussposten genehmigt.
„Noch vor Ostern“ werde er Beiratsvorsitzender bei der Privatbank Donner & Reuschel, sagte der frühere EU-Kommissar der WirtschaftsWoche. Das Hamburger Finanzhaus gehört zum Signal Iduna Versicherungskonzern. Der frühere bayerische Ministerpräsidenten Edmund Stoiber ist bereits Mitglied des Beirats.
Oettinger hat seit seinem Abschied aus der Politik nunmehr 13 Posten übernommen. EU-Rekordhalter sind der frühere Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso aus Portugal mit 21 Posten und der frühere Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia mit 15 Posten. Die EU-Kommission unterscheidet in ihrer Statistik nicht, ob es sich um Ehrenämter oder bezahlte Aufgaben handelt.
Oettinger strebt einen weiteren Posten an, über den die EU-Kommission seit über einem Jahr nicht entschieden hat: Ein Amt im ungarischen Wissenschaftsrat. Oettinger sagte, die Entscheidung stehe noch aus, weil er Informationen nachliefern müsse. Kritiker monieren, dass Ministerpräsident Viktor Orbán mit dem Gremium den Einfluss des Staats auf die Wissenschaft mehren will.