VW-Vorstandschef Herbert Diess hat bei einer internen Veranstaltung eine Prognose darüber abgegeben, wie lange die Coronakrise beim weltgrößten Autobauer voraussichtlich andauern und das Ergebnis belasten wird.
Laut dem Wirtschaftsmagazin Business Insider machte Diess bei der Klausurtagung von Vorstand und Betriebsrat am vergangenen Donnerstag klar: Volkswagen wird erst wieder Anfang 2023 das Niveau bei Absatz und Gewinn erreichen, das der Konzern vor Beginn der Corona-Pandemie hatte. Laut Diess gehe das aus internen Berechnungen des Konzerns hervor.
Bei der Klausurtagung muss die VW-Führung vor den Arbeitnehmervertretern ihre Strategie erläutern. Neben den Konzernvorständen nehmen auch die Markenchefs an der Veranstaltung teil. Durch den Machtkampf zwischen Diess und den einflussreichen Betriebsräten im Juni hatte das Treffen in der vergangenen Woche eine besondere Brisanz. Nach Informationen von Business Insider zeigten sich die Arbeitnehmervertreter zufrieden mit dem Auftritt von Diess. So verwies der Konzernchef etwa beim neuen E-Modell ID.3 auf die hohe Wertschöpfung und versuchte in seiner Rede eine Art Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen, als er sagte: Soviel VW sei noch nie in einem Modell gewesen seit dem Käfer, dem ersten und legendären Volkswagen. Das kam vor allem bei den Diess-kritischen Arbeitnehmervertretern gut an.
Bei seinem Vortrag präsentierte Diess dazu einen Chart mit einem weißen ID.3 und der Überschrift „Führend in der Transformation: Volkswagen Group Components“. Die Komponentenwerke stehen selten im Mittelpunkt, dafür liegen sie aber besonders den Betriebsräten am Herzen. Geschickt lobte Diess Komponenten-Chef Thomas Schmall und zeigte auf dem Chart, was aus dessen Werken alles im neuen ID.3, dem wohl wichtigsten Modell des Konzerns, steckt: E-Motor und E-Antrieb aus Kassel, Rotor und Stator aus Salzgitter, Antriebsgelenkwelle und Heckklappe aus Wolfsburg, Motorengehäuse aus Hannover und ganz viel aus Braunschweig (u.a. Bremsen, Lenksystem, Vorderachse, Hard- und Software, Batteriesystem).