In den Reihen von Volkswagen gilt Thomas Ulbrich als Problemlöser par excellence.
Dennoch wird der 54-jährige Elektrovorstand den Wolfsburger Konzern nach Handelsblatt-Informationen in naher Zukunft verlassen. Unter Ulbrichs Leitung hatte Volkswagen die anfänglichen Software-Probleme beim neuen Elektroauto ID.3 noch einigermaßen rechtzeitig in den Griff bekommen. Trotz dieser Leistung sei er auf dem Absprung von seinem Posten als Vorstand für das Ressort E-Mobilität der Kernmarke VW, verlautete aus Konzernkreisen. Vorstandschef Herbert Diess habe bereits vor einiger Zeit intern signalisiert, dass er Ulbrich gerne ablösen wolle, berichteten mehrere Führungskräfte. Das Unternehmen wollte die Informationen nicht kommentieren.
Seit fast drei Jahren ist Ulbrich im Markenvorstand verantwortlich für den Bereich Elektromobilität. Kern der Aufgabe war dabei der Produktionsstart der ersten eigenen Elektroautos ID.3 und ID.4 im sächsischen VW-Werk Zwickau. Ulbrich hat diese Arbeit weitgehend hinter sich gebracht. Das Sonderressort Elektromobilität im VW-Markenvorstand soll deshalb aufgelöst und in den regulären Produktionsbereich integriert werden. Damit stand das Unternehmen vor der Frage, welche neue Position Ulbrich im nächsten Jahr angeboten werden könnte. Der Vorschlag fiel auf JAC, den neuen chinesischen Joint-Venture-Partner von Volkswagen, für den Ulbrich künftig arbeiten sollte.
Ulbrich soll das Jobangebot abgelehnt haben, weil der JAC-Posten in China einen Rückschritt in der Konzernhierarchie bedeutet hätte und deshalb für ihn nicht akzeptabel gewesen wäre. Als bisheriger VW-Elektrovorstand hätte Ulbrich in Peking an den dortigen China-Chef Stephan Wöllenstein berichten müssen, mit dem er im VW-Markenvorstand jetzt noch auf derselben Hierarchiestufe steht.
Vielleicht handelt er nach dem unzählige Male erfolgreichen Überlebens-Prinzip_
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff ?
Damit soll er nicht als Ratte beschimpft, sondern nur ein hohes Mass an natürlich gutem Instinkt benannt werden.