Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für eine europäische Cloud-Lösung haben parteiübergreifen ein positives Echo ausgelöst. „Prinzipiell halte ich es für richtig, zur Wahrung der digitalen Souveränität auch industriepolitisch aktiv zu werden“, sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, dem Handelsblatt. Damit das Projekt des Ministers mit dem Namen „Gaia X“ am Ende zum Erfolg führt, brauche es aber noch mehr europäische Unterstützung. Hier müsse Altmaier dringend weitere Partner mobilisieren.
Der Grünen-Digitalpolitiker Dieter Janecek sprach von einem überfälligen Vorstoß. „Der deutsche und europäische Weg darf aber nicht sein, eigene monopolartige Tech-Giganten großzuziehen“, sagte er dem Handelsblatt. Der Fokus müsse auf der Stärkung einer vielfältigen und innovative n IT-Landschaft liegen, indem Unternehmen durch rechtssichere Kooperationsformen auch befähigt würden, alternative Angebote zu marktbeherrschenden Anwendungen und Akteuren zu entwickeln.
Der CDU-Digitalexperte Tankred Schipanski zeigte sich im Handelsblatt überzeugt: „Ein Projekt wie Gaia-X kann der europäischen Digitalwirtschaft zum Durchbruch verhelfen.“ Ob es funktioniere, werde vor allem von der Wirtschaft abhängen, „die an einem gewissen Punkt den Sprung wagen muss – von den großen US-Anbietern hin zu europäischen Playern“. Gaia-X biete insofern eine große Chance und könne einen „substanziellen Beitrag“ zu Deutschlands digitaler Souveränität leisten. Der Präsident des IT-Verbands Bitkom, Achim Berg, sagte dem Handelsblatt, letztlich müsse sich Gaia-X am Markt bewähren, sowohl was Funktionalität und Leistungsfähigkeit als auch Nutzerfreundlichkeit und Kosten angeht. „Der Markterfolg wird der Lackmustest von Gaia-X 96 und darauf kommt es an.“