Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen und liegt nun bei gut 90 Punkten. Zwar dürfte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten erneut gesunken sein (um 0,2 Prozent). Im laufenden vierten Quartal wird es aber wohl zumindest nicht weiter bergab gehen. Die Wirtschaftsleistung dürfte dann in etwa stagnieren.
„Die anhaltende Schwäche der Industrie dürfte zuletzt immer mehr auch auf die Dienstleistungsbranchen ausgestrahlt haben“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Im verarbeitenden Gewerbe ist die Beschäftigung sogar gesunken, das gab es schon lange nicht mehr.“ Allerdings haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen zuletzt wieder stabilisiert. „Ein Abrutschen in eine tiefere Rezession ist derzeit also weniger wahrscheinlich geworden“, so Michelsen.
Gleichwohl bleibe die Lage fragil: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sei nicht nachhaltig gelöst. „Und auch das Brexit-Theater ist nicht beendet – sollte es doch noch zu einem ungeregelten Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU kommen, würde das die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommen“, warnt Michelsen.