Familienfremder wird Swarovski CEO

DÜSSELDORF. Die fünfte Familiengeneration von Swarovski könnte die letzte an der Spitze des fast 130 Jahre alten Herstellers von Kristallen gewesen sein.

Nach Handelsblatt-Informationen soll die Firma aus Wattens bei Innsbruck ab dem 1. Oktober von Michele Molon geführt werden. Der Manager arbeitet bereits seit Jahren bei Swarovski, stammt aber nicht aus der Familie. Nach Informationen aus dem Kreis der Familie gilt er als „klassischer Übergangskandidat“, ebenso wie der neue Finanzchef Frederik Westring.

Der Vorstandswechsel bei einer der schillerndsten und bekanntesten Unternehmerdynastien Österreichs markiert den vorläufigen Höhepunkt eines internen Machtkampfs. Nach jahrelangem Streit über Managementfehler und einer negativen betriebswirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens haben der Vorstandsvorsitzende Robert Buchbauer und Finanzchef Mathias Margreiter am Donnerstagmittag in einem Townhall-Meeting laut Teilnehmern ihren Rückzug mit sofortiger Wirkung öffentlich gemacht.

Sowohl Buchbauer als auch Margreiter gehören der fünften Swarovski-Generation an. Bisher waren Familie und operative Führung auf das Engste miteinander verflochten. Nun soll die Firma mit ihren 23.500 Mitarbeitern, die zuletzt einen Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden Euro erzielte, auch dauerhaft operativ von familienfremden Managern geführt werden. Unter anderem ist der renommierte Personalberater Christoph Zeiss von Heads beauftragt, nach einem externen Kandidaten zu suchen, der das Amt des CEO spätestens 2022 übernehmen soll.

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