Die neue Regierung in Griechenland will das wirtschaftliche Wachstum in ihrem Land kräftig steigern. Für die kommenden Jahre soll Griechenlands Bruttoinlandsprodukt real um „mehr als 3 Prozent“ wachsen.
Das sagte der neue griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in seinem ersten Gespräch mit einem deutschsprachigen Medium nach seiner Wahl der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Mitsotakis kommt an diesem Donnerstag zu einem offiziellen Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel nach Berlin. „In einem Land, das mehr als ein Viertel seines Volkseinkommens verloren hat, sollte das Wachstumsziel auch erreichbar sein“, sagte Mitsotakis. Griechenland profitiere nun von niedrigeren Zinsen und davon, dass Investitionsprojekte, die während den vier Regierungsjahren des linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras festgefahren waren, so schnell wie möglich in Gang gebracht würden.
Mitsotakis versprach, dass sich seine Regierung 2019 und 2020 an die Haushaltsziele halten werde, die mit Griechenlands Gläubigern vereinbart seien. Danach möchte er noch einmal über diese Ziele diskutieren, die im Primärhaushalt ohne Berücksichtigung der Zinskosten einen Überschuss von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verlangen. „Aber zuerst geht es darum, die Glaubwürdigkeit Griechenlands wieder herzustellen und echte Reformen vorzuweisen“.
Gerade weil die deutsche Kanzlerin schon so viele griechische Regierungschefs getroffen habe, wolle er derjenige sein, „der ein Griechenland auf dem Weg der Erneuerung präsentiert“. Die jüngsten Wahlen vom 7. Juli waren für Mitsotakis „ein wichtiger Schritt, mit dem, was so lange die Griechenland-Krise genannt wurde, endgültig Schluss zu machen.“ Während in der Politik anderer europäischer Länder Konfusion herrsche, entwickle sich Griechenland, mit einer stabilen Mehrheit für eine reformorientierte Regierung, in die entgegengesetzte Richtung. „Immerhin haben 40 Prozent der Griechen für Reformen statt für Wahlgeschenke mit Verteilung von Geld gestimmt“, sagte Mitsotakis. „Das spricht für die Reife der griechischen Gesellschaft nach zehn Jahren der Krise“.
Mitsotakis sieht sich in Zukunft als wichtiger Verbündeter der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der griechische Vertreter in der EU-Kommission werde ein wichtiges Ressort bekommen.
Ein neues Griechenlandbild, hin zur Wiege unserer Kultur und Zivilisation. Es gibt doch gar keine „alten Griechen“ mehr, die heutigen Griechen sind ethnisch doch Türken und alles andere als mit Perikles verwandt. Aber dennoch schön, dass Griechenland versucht, sich vom Pleite-, Korruptions-, fauler Südländer-Image loszulösen und schön, wenn die Welt auch ein anderes Bild annehmen würde.