Der Berliner Kochbox-Versender Hellofresh baut eine eigene Auslieferung in Deutschland auf.
„Unser Ziel ist es, bis zum dritten Quartal ein Drittel unserer Kunden in Deutschland selbst zu beliefern“, sagte Vorstandschef Thomas Griesel dem Handelsblatt. Erste Auslieferlager in sechs Städten in Deutschland und Österreich seien bereits in Betrieb, von denen aus Subunternehmer die Kunden beliefern. Bald sollten eigene Hellofresh-Kühlwagen hinzukommen.
„Eine eigene Flotte ermöglicht uns flexiblere Lieferzeiten und mehr Nachhaltigkeit“, sagte Griesel. In den Großstädten werden Zeitfenster von zwei bis drei Stunden möglich – bislang sind es oft halbe oder ganze Tage. Zudem sollen es elektrisch betriebene Kühlwagen von Mercedes erlauben, auf Kühltaschen und Eisblöcke in den Boxen zu verzichten. „Anders als große Logistiker können wir ganz neu starten und müssen keine Rücksicht auf bestehende Infrastruktur wie Dieseltransporter nehmen“, sagte Griesel dem Handelsblatt.
Der rasche Aufbau der Logistik koste „mehrere Millionen Euro“, sagte Griesel. Innerhalb von zehn Wochen hat sein Team Auslieferlager in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, München und Wien angemietet und eröffnet.
Griesel will mit dem neuen Modell auch die Konkurrenz auf Abstand halten. „Es wird so noch schwieriger, unser Modell zu kopieren“, sagte er.
Das Projekt ist Teil des weltweiten Ausbaus der Logistik. Dafür seien inzwischen mehr als 150 Millionen Euro für 2021 eingeplant, sagte Griesel.