Rekord bei Stromerzeugung aus Gas

Noch nie hat Deutschland so viel Strom aus Erdgas gewonnen wie im vergangenen Jahr.

Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe) stieg die Erzeugung 2019 um 10,3 Prozent auf 91 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Damit habe das Gas erstmals die Steinkohleverstromung überholt, die um fast 31 Prozent auf 57 Milliarden kWh zurückgegangen sei, schreibt die F.A.Z.

Die Zeitung beruft sich auf Daten des Energieverbands BDEW, wonach Erdgas jetzt der drittwichtigste deutsche Energieträger für die Stromproduktion hinter der Braunkohle und der Windkraft an Land sei. Die Kernenergie folgt auf Platz vier. Gas sei auch die einzige fossile Stromquelle, deren Bedeutung 2019 zugenommen habe, berichtet das Blatt. Erdgas profitiert davon, dass Deutschland die Energiewende beschlossen und sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt hat, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien aber nicht schnell genug vorankommt. Dem BDEW zufolge steuern die alternativen Energieträger 241 Milliarden kWh zur jährlichen Bruttostromerzeugung bei, nicht einmal die Hälfte des deutschen Gesamtwerts von 604 Milliarden kWh.

Den Berechnungen zufolge, aus denen die F.A.Z. zitiert, führte 2019 der Umstieg von anderen fossilen Quellen auf Erdgas zu einem Rückgang der CO2-Emissionen in Deutschland um mindestens 6 Millionen Tonnen. Das waren 12 Prozent der Gesamtminderung von 50 Millionen Tonnen.

Für die BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae belegen die neuen Zahlen, wie wichtig das Gas für den Klimaschutz ist. Der emissionsarme Energieträger sei eine notwendige Ergänzung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. „Gas kann aber auch grün: Wo heute Erdgas zum Einsatz kommt, müssen in Zukunft vermehrt grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan genutzt werden“, forderte Andreae gegenüber der F.A.Z.

Die Verbandschefin beklagte, dass der Gesetzentwurf zum Kohleausstieg von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Ausbau von gasbetriebene Anlagen zur Kraftwärmekopplung (KWK) nicht ausreichend fördere. So sei der vorgesehene „Kohleersatzbonus“ zu gering.

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