Was Siemens durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice-Arbeitsplätzen spart, soll nicht nur den Aktionären, sondern auch den Beschäftigten zugutekommen.
Das, so der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe, fordert IG Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner, der auch im Siemens-Aufsichtsrat sitzt. Der Münchner Konzern hatte als eine der ersten Firmen bereits im Juli angekündigt, dass seine Mitarbeiter künftig auf Wunsch an zwei bis drei Tagen pro Woche von zu Hause aus tätig werden können. Dabei müsse allerdings »klar sein«, so Kerner, »dass Kostensenkung über Flächenreduzierung immer nur ein Nebeneffekt von mobiler Arbeit sein darf, also kein eigenes Ziel oder Selbstzweck«. Das eingesparte Geld stehe »erst einmal den Beschäftigten zu« und müsse zumindest teilweise für eine angemessene Ausstattung des Heimarbeitsplatzes mit Bildschirm, Tastatur, Headset, Bürostuhl und Schreibtisch verwendet werden. Außerdem sollten davon Qualifizierungsmaßnahmen, etwa zum digitalen Arbeiten, bezahlt werden. »Das wäre nicht nur gerecht«, sagt Kerner, sondern auch »eine Investition in die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit.« Eine Siemens-Sprecherin erklärt, da man sich derzeit »noch mitten in der Pandemie« befände, sei es für konkrete Vereinbarungen viel zu früh. Mitarbeiter würden schon jetzt im Homeoffice mit einem zweiten, größeren Bildschirm ausgestattet. Auch sei noch nicht darüber entschieden worden, ob Büroflächen aufgegeben oder verkleinert werden sollen.