In der Fabrik des amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide könnten deutlich mehr Arbeitsplätze entstehen als bislang bekannt.
„Perspektivisch könnte die Tesla-Fabrik in Grünheide – je nach Markthochlauf – bis zu 40.000 Mitarbeiter haben“, sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.). Derzeit sehen die Pläne des Autoherstellers vor, dass rund 12.000 Mitarbeiter in Grünheide bis zu 500.000 Elektroautos im Jahr produzieren sollen. Für die ersten 6000 Stellen lägen bereits die Anforderungsprofile vor, so Steinbach. „Klar ist: Wir werden den Fachkräftebedarf nicht allein aus Brandenburg decken können.“ Sein Bundesland könnte dabei auch vom Stellenabbau der Autoindustrie in anderen Bundesländern profitieren. „Es gibt jetzt die einmalige Chance, dass diese Menschen nicht in der Arbeitslosigkeit landen, sondern in einem Wachstumsmarkt weiterarbeiten können.“ In einem Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk vergangene Woche habe er noch einmal an die deutsche Mitbestimmung und Tarifverträge erinnert. „Das ist sicherlich nicht euphorisch aufgenommen worden. Aber wir erwarten, dass Tesla am Ende tariforientiert zahlen wird.“
Der Wirtschaftsminister geht davon aus, dass das Bauvorhaben die noch ausstehenden rechtlichen Hürden nehmen wird. „Wann die Genehmigung für das Gesamtprojekt kommt, hängt eng mit dem Bebauungsplanverfahren zusammen. Beides sollte Mitte Dezember unter Dach und Fach sein.“ Befürchtungen, dass durch die Fabrik die Wasserversorgung in der Region gefährdet sein könnte, teilt er nicht. Es gebe Angebote anderer Wasserverbände, Grünheide mitzuversorgen. „Damit wäre auch die Wasserversorgung für weitere Ausbaustufen der Fabrik gesichert.“ Dass auf dem Autogipfel in dieser Woche keine Kaufprämien für Verbrenner beschlossen wurden, hält er für den richtigen Weg. „Ich freue mich über die Konsequenz, mit der die Bundesregierung in dieser Hinsicht agiert.“
Könnte, sollte, würde, vielleicht, aber auch nicht, weil Wald und Wasser und Anwohner und dieses und ach ja… Dachte, die Gigafabrik läuft voll-automatisch? Egal.
Und wie kommt man auf 12. auf gleich 40.000?
Zu 2. Ganz einfach deshalb: Wenn man viele starke Mäuse fangen will, muss man hinreichend viel Speck aus legen – vor allem wenn sie möglichst enthusiasmiert von alleine in die Falle laufen sollen. Fantasierte 40.000 (das sind zusätzliche 28.000) machen viel mehr Druck auf die Zustimmungs- und Genehmigungsprozesse als penibel abgeleitete 12.000 alleine.
Ausserdem: Wie will man denn nachweisen, dass die 40.000 Stellen fabuliert sind? Einfaches Fortschreiben der Trends in Produktionszahlen, Aktienkursen und Kapitalzuflüssen aus den letzten 5-10 Jahre nach vorn, kann vieles plausibel erscheinen und Tesla-Skeptiker als mutlose Bedenkenträger dastehen lassen.
Heisst nicht, dass Sie mit ihrer Skepsis ggü. 40,000 neuen Jobs in Brandenbeurg auf Sicht von 5-7 Jahren falsch liegen.