Die Reform der Finanzaufsicht Bafin nach dem Wirecard-Skandal nimmt konkrete Züge an.
An diesem Montag sollen bei einer Verwaltungsratssitzung der Bafin 158 neue Stellen bewilligt werden, wie mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Die Bafin und das Bundesfinanzministerium, das für die Rechts- und Fachaufsicht über die Behörde zuständig ist, wollten sich dazu nicht äußern.
Innerhalb der Finanzaufsicht sind Insidern zufolge viele der Ansicht, dass die geplante Aufstockung nicht ausreichen wird, um die Schlagkraft der Bafin deutlich zu erhöhen. Ursprünglich wollte die Bonner Behörde Insidern zufolge fast doppelt so viele neue Stellen, beantragte dann nach Rücksprache mit der Politik jedoch nur 189. Diese Zahl strich das Finanzministerium dann nochmals auf 158 zusammen.
Vielen Finanzinstituten, die die Bafin im Rahmen eines Umlageverfahrens finanzieren, geht die Aufrüstung der Behörde dagegen bereits jetzt zu weit. Statt immer mehr Personal zu fordern, müsse die Bafin vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen, fordern sie. SPD-Finanzexperte Jens Zimmermann hat dafür kein Verständnis. „Nach dem Wirecard-Skandal waren sich alle einig, dass die Bafin aufgerüstet werden muss“, sagt er. „Doch jetzt, wo es zum Schwur kommt, wollen Banken und Versicherer davon auf einmal nichts mehr wissen. Das ist unglaubwürdig.“