Der Finanzinvestor Nordic Capital wartet für seinen neu erworbenen Medikamentenanbieter Advanz mit bekannten Namen der Pharmabranche auf.
Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wechselt Steffen Wagner vom Konkurrenten Stada im kommenden Jahr als Vorstandsvorsitzender zu Advanz, Andreas Stickler von Merck Darmstadt im Januar als Finanzvorstand. Beide sind Fachleuten gut bekannt als Prominenz aus der zweiten Reihe der Pharmabranche – für einen wenig bekannten Anbieter wie Advanz bemerkenswerte Personalien.
En passant wird so die Frage beantwortet, wohin es Stickler zieht – denn Merck hatte seinen Abgang aus dem Unternehmen diese Woche erst angekündigt. Wagner ist Europachef bei Stada und als solcher in der Position eines „Executive Vice President“ Mitglied des erweiterten Führungsgremiums. Er kam 2018 zum damals frisch von den Private-Equity-Gesellschaften Bain und Cinven übernommenen Konzern. Er gibt in seinem LinkedIn-Profil als Schwerpunkte geschäftliches Wachstum, Transformation und Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) an. Der von Merck Darmstadt kommende Stickler hat ebenfalls einen M&A-Hintergrund, leitete früher die konzernweite M&A-Abteilung und ist jetzt Finanzchef der Medizinsparte.
Die Personalien können als Indiz dafür gelten, dass Nordic Capital Advanz als Plattform für Zukäufe sieht. Der Finanzinvestor hatte im Juni den Erwerb des in London ansässigen Spezialpharmazeuten bekannt gegeben. Der Wert der Transaktion wurde mit mehr als 2 Milliarden Dollar beziffert.