Chefinnovator der Bundesregierung: Das nächste ganz große Ding könnte ein neuer analoger Computer sein

Der neue Chefinnovator im Auftrag der Bundesregierung, Rafael Laguna de la Vera, will eine neue Generation von Computern fördern. „Das nächste ganz große Ding könnte ein neuer analoger Computer sein – wie früher mit großen Schränken und vielen Kabeln, nur in modern“, sagte der Chef der neuen Agentur für Sprunginnovationen, dem Handelsblatt.

Er könnte digitalen Computern weit überlegen sein, weil deren Fortschritt bei der Speicherkapazität an ihre Grenzen stoße und „er nur einen Bruchteil der Energie braucht“. Es sei schließlich nicht möglich, künftig „neben jedes Rechenzentrum drei AKW zu stellen“. Und auch der Quantencomputer ist noch Forschungsmaterial.

Schon heute seien Forscher im „Silicon Saxony“ in der Lage, solche neuen analogen Computer zu bauen, sagte Laguna. Zwar stehe die Entwicklung noch am Anfang, „aber wir haben das Know -how, vor allem die nötigen Spitzen-Mathematiker, in Deutschland“. „Und wir müssen es anschieben, bevor es andere tun – der Erfinder Bernd Ulmann wird heute schon von der Nasa eingeflogen.“ Der analoge Computer werde das erste Projekt der Agentur, „die Anbahnung läuft auf Hochtouren.“

Die Agentur für Sprunginnovationen wird in Leipzig angesiedelt und soll für die Suche nach bahnbrechenden Innovationen für die ersten zehn Jahre mindestens 1,15 Milliarden Euro bekommen. Bisher „gibt es sehr wenig deutsches Wagniskapital, besonders für die Spätphasen, das meiste kommt aus den USA, Saudi-Arabien oder China“, sagte Laguna. Um frei agieren zu können, fordert er, dass die Bundesregierung im Aufsichtsrat anders als geplant weniger als die Hälfte der Stimmen erhalten müsse, so dass Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft in der Mehrheit seien.

3 Antworten auf „Chefinnovator der Bundesregierung: Das nächste ganz große Ding könnte ein neuer analoger Computer sein“

  1. So geht Digitalisierung in Deutschland: Vorwärts marsch zu neuen analogen Zeiten! Immerhin hat er ja Recht, AKW scheiden aus genau wie Kohlekraftwerke, das bisschen Strom das bleibt, das brauchen die Deutschen für die vielen Tesla, die die Regierung ab 2021 an die Bevölkerung verteilen will. *Satire*

    Der Umweltbewusste geht halt mit umweltfreundlicher, recycelter Papierlochkarte an den „K“omputerschrank und lässt dort „rechnen“. Wie 01100100011011110110111101100110 ( = binär für „doof“).

  2. Sie dürfen bei allem satirischen Spott aber nicht übersehen, das s die heutigen Computer und ihre Algorithmen schlecht skalierbar sind; sie stoßen schnell an Grenzen. In Sachen „scaling“ perfomen sie schlecht, um mal DENGlisch zu benutzen.

    Die Rückkehr bzw. der (Wieder)Einsatz von analogen Computern wird schon seit Jahren visiert. Wenn Sie Englisch können, finden Sie hier einen guten Blogbeitrag mit – zugegeben – provokanter Überschrift: https://blog.degruyter.com/algorithms-suck-analog-computers-future/

  3. Vorwärts Marsch zur Lochkarte! Ist das eigentlich klimaneutral? Deutschland Hochtechnologieland, wer da nicht lacht, dem ist nicht zu helfen. Mit dem analogen Computer kommt die Arbeit von Morgen, dafür gibt es ja auch ein Gesetz. Besser den Chinetzen überlassen das Ganze.

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