Dutzende Atomkraftwerke ohne korrekte Genehmigung in Europa. Die AKW haben das von den Herstellern empfohlene Betriebsalter von 40 Jahren überschritten oder stehen kurz davor.
Mindestens 18 Atomkraftwerke in der Europäischen Union (EU) werden offenbar ohne die notwendigen Genehmigungen betrieben und könnten womöglich, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, durch Klagen von Anwohnern, NGOs oder Nachbarstaaten stillgelegt werden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Atomexpertin und Grünenbundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl.
Vor wenigen Wochen hatte der Europäische Gerichtshof die Laufzeitverlängerung von zwei belgischen Atomreaktoren für rechtswidrig erklärt. Die Zulassungsbehörde hatte es versäumt, bei einer genehmigten Laufzeitverlängerung eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorzunehmen. Nach Recherchen der Grünen trifft das jedoch nicht nur für die belgischen Meiler zu.
Mindestens 18 Reaktoren in der EU und mehr als ein Dutzend weitere Meiler in europäischen Nachbarstaaten wie der Ukraine dürften danach ohne gültige Genehmigung laufen.
Auch bei ihnen fand keine grenzüberschreitende UVP statt. V
iele der AKW stehen in der Kritik, weil sie das von den Herstellern meist empfohlene Betriebsalter von 40 Jahren überschritten haben oder kurz davor stehen. Auch nach Ansicht der auf Atomrecht spezialisierten Anwältin Dörte Fouquet, die mit der Kanzlei Becker Büttner Held solche Verfahren führt, müssten die ohne UVP genehmigten Meiler bei Klagen und Beschwerden stillgelegt werden. Zumindest müssten die Genehmigungen nachgeholt werden.
Die Bundesregierung teilte auf Anfrage der Grünen mit, dass man keine genaue Kenntnis darüber habe, »welche europäischen Anlagen derzeit ohne (grenzüberschreitende) UVP betrieben würden«. Bei dem für diese Untersuchungen zuständigen Uno-Komitee befänden sich sechs Verfahren mit insgesamt 23 Atomreaktoren in der Prüfung, die ohne UVP in Europa zugelassen worden sein sollen, so die Antwort. Die Grüne Kotting-Uhl fordert von der Bundesregierung, auf ein »Ende des rechtswidrigen AKW-Betriebs« zu drängen.
Hahaha. Strahlende Aussichten – nicht! Da werden Erinnerungen wach an den Nukem-Skandal in Deutschland, die Bude gibts heute noch, wenn auch unter anderem Namen. Liefert aber vermutlich kein spaltbares Material mehr nach Pakistan oder ungekennzeichneten radioaktiven Abfall genehmigungslos nach Deutschland… *hust*
Hahaha. Wenn der Blackout droht, die Kohle auch weg ist, das Gas wegkommt, der Wind allein es nicht macht… vielleicht laufen dann auch in Bayern oder in deutschen Kellern heimlich erlaubnislose Kernreaktoren.
Atomkraft nein danke oder doch ja bitte? 😀