EU zahlt Millionen Euro Agrar-Subventionen an deutsche Milliardäre und Großkonzerne

Deutsche Großkonzerne und Vermögende, die in der Landwirtschaft zum Großteil nebenerwerblich tätig sind, haben im vergangenen Jahr mit mehreren Millionen Euro von direkten Subventionen durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU profitiert.

Das ergeben Recherchen des Handelsblatts. Der Nahrungsmittelkonzern Südzucker hat demnach rund 1,5 Millionen Euro aus Brüssel erhalten. Ein Mitglied der Familie Lürssen, bekannt für ihre Bremer Luxusjachten-Werft, strich mehr als 800.000 Euro ein. Brillen-Milliardär Günter Fielmann bekam für seinen Bio-Bauernhof 330.000 Euro, die gleiche Höhe an Direktzahlungen wurden an Ex-MLP-Vorstand Bernhard Termühlen ausgeschüttet. Die Steinhoff-Familienholding, ein Konstrukt aus insgesamt 71 Beteiligungen an Agrar-Unternehmen, erhielt fast 4,5 Millionen Euro.

„Die Förderung macht Ackerland für Spekulanten komplett risikofrei “, kritisierte Rainer Spiering, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, gegenüber dem Handelsblatt. Seit Jahren warnen Experten, dass Ackerland in der Niedrigzinsphase immer häufiger als Anlageobjekt fungiere, wodurch die Kauf- und Pachtpreise immer weiter steigen und regionale sowie ökologische Bauern verdrängt würden. Laut Spiering unterstütze Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) derartige Spekulanten noch, weil sie eine Kappung der Subventionen ab einer bestimmten Betriebsgröße ablehne, obwohl sie behaupte, die Zahlungen an Investoren verringern zu wollen. „Es ist Irrsinn, so etwas zu sagen und gleichzeitig nichts an der massiven Subventionierung der Investoren durch Brüssel zu verändern“, so Spiering.

„Beim wachsenden Einfluss von außerlandwirtschaftlichen Holdings sind die GAP-Subventionen aber nicht die zentrale Ursache“, verteidigte sich Landwirtschaftsministerin Klöckner im Gespräch mit dem Handels blatt. „Die Agrarspekulanten machen sich ja nichts daraus, ob sie da ein paar Subventionen kriegen, wenn sie mit ihrer Spekulation ein Vielfaches verdienen“, erklärte Klöckner.

Eine Antwort auf „EU zahlt Millionen Euro Agrar-Subventionen an deutsche Milliardäre und Großkonzerne“

  1. Tja…

    TJA!

    Der Teufel scheißt halt immer auf den größten Haufen. Wo Geld ist, kommt eben noch mehr Geld hin. Die erste Milliarde ist bekanntlich auch die schwerste und Drei-Felder-Wirtschaft auch unheimlich teuer… bei der EU weiß man offensichtlich, dass landwirtschaftliche Geräte ziemlich teuer sein können und wenn dann kaum noch was für die polnischen Spargelstecher übrig bleibt – dann ist man dankbar und glücklich, wenn die EU schnell einmal ein paar Millionen überweist.

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