Die Hoffnungen, dass sich die deutsche Wirtschaft rasch von der Corona-Pandemie erholt, sind verfrüht.
Das ist das Ergebnis einer umfassenden Branchenstudie, die die Unternehmensberatung McKinsey für manager magazin erstellt hat. Selbst wenn das Virus unter Kontrolle bleibe, dürfte ein erheblicher Teil der deutschen Wirtschaft fast drei Jahre brauchen, um sich von den Folgen der Covid-19-Pandemie zu erholen.
Die Berater analysieren die Folgen der Pandemie für 25 Wirtschaftssektoren, die fast die gesamte heimische Volkswirtschaft abbilden. Laut ihrer Prognose erreichen zwölf Branchen frühestens 2023 wieder das Geschäftsniveau von 2019; sechs weitere müssen sich gar dauerhaft auf ein geringeres Niveau als vor der Pandemie einstellen.
Branchen, die besonders stark einbrechen, erholen sich nach der Studie auch später. Das gilt für die Autobranche, die in der Spitze um fast 61 Prozent eingebrochen ist, aber auch für Kernbranchen wie Chemie (minus 15 Prozent) oder Bau (minus 14 Prozent). Andere, wie Maschinenbau (minus 23 Prozent), Hotels und Gaststätten (minus 50 Prozent) oder Bekleidung (minus 24 Prozent), bleiben gar auf absehbare Zeit unter den Prä-Covid-Zahlen.
Der Automobilbau, Deutschlands wichtigste Branche, kommt nach der Studie erst im dritten Quartal 2023 wieder auf das Niveau von 2019. Der exportstarke und mittelständisch geprägte Maschinenbau muss gar mittelfristig mit etwas weniger Geschäftsvolumen kalkulieren als 2019.
Gut zurück kommen nach der Beraterprognose der Gesundheitssektor und die Pharmaindustrie. Die Medizintechnik hat Covid-19 bisher nicht nur unbeschadet überstanden, sie dürfte auch weiter wachsen.
Unternehmer und Manager müssten „flexibler und agiler werden“, folgert McKinsey-Seniorpartner Jan Wüllenweber aus dem Branchencheck. „Sie müssen Beschaffung und Produktion bei starken Nachfrageschwankungen möglichst schnell umschichten – das ist künftig die hohe Kunst des Managements.“
Werner Sombart („Die Juden und das Wirtschaftsleben“ von 1911) lesen und Sven Hedin („Deutschland und der Weltfriede“ von 1937) lesen, und dann entsprechende Massnahmen ergreifen, so artet die Corona-Krise eben nicht in eine Weltwirtschaft-Krise wie von 1929-1932 aus, und dazu muessen Denkverbote und Pawlow’sche Reflexe aufhören (vgl. „Die Gedanken sind frei!“, deutsches Studentenlied aus dem frühen 19. Jahrhundert). ich habe im Jahr 2017 beide Werke gelesen, sehr informativ und mit hohem Wahrheitsgehalt versehen.