Metropolitan Museum: Verkauf von Kunst könnte ein Werkzeug sein

Die Einnahmen des Metropolitan Museum in New York sinken dramatischer als erwartet: »Bis Ende des Jahres fehlen uns 150 Millionen Dollar Umsatz«, sagt Direktor Max Hollein in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.

Der Österreicher, der seit 2018 das größte Museum in den USA leitet, schließt nicht aus, Kunstwerke zu veräußern, falls es zu einem weiteren Umsatzrückgang komme. Seit März war das Haus geschlossen, kurz vor der Wiedereröffnung an diesem Wochenende räumt er ein, der Verkauf von Kunst »könnte ein Werkzeug sein, das wir tatsächlich nutzen«. Im Moment gehe man diesen Schritt nicht. »Aber sollte eine zweite Welle kommen und eine neuerliche Schließung notwendig werden, müssen wir ganz andere Anstrengungen unternehmen.«

Dass Museen in den USA Werke auf den Markt bringen, wurde vom maßgeblichen Museums­verband des Landes bisher nur gutgeheißen, wenn damit Ankäufe anderer Stücke finanziert werden. Wegen der Pandemie und ihrer Auswirkungen wurde diese Regel gelockert, nun dürfen mit solchen Erlösen zum Beispiel Gehälter oder Lagerungskosten bezahlt werden. Laut Hollein kann es sein, dass sich andere Museen zu diesem Zweck schon »in den nächsten Wochen oder Monaten« von Werken in ihrem Besitz trennen. Das Metropolitan Museum sei noch in einer privilegierten Situation, auch dank seiner Mäzene. Das Museum wird als Folge der Pandemie 400 von 2000 Stellen abbauen. Hollein nennt den Schritt »sehr schmerzhaft«.

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