Münchner Risikoinvestor Earlybird gelingt mitten in der Krise ein Rekord-Exit

Der Risikoinvestor Earlybird hat mitten in der Coronakrise einen Milliarden-Exit gestemmt: 2011 hatte der Münchner Start-up-Finanzier in das junge Istanbuler Spieleunternehmen Peak Games investiert.

Nun übernimmt der schnell wachsende US-Spieleanbieter Zynga die türkische Firma für 1,8 Milliarden Dollar. Dem Investor Earlybird, der zuletzt rund 30 Prozent an dem Start-up gehalten hatte, spült die Transaktion rund 520 Millionen Dollar in die Kasse, erfuhr das Handelsblatt. Ein Rekord für die Münchner – und für den Wagniskapital-Markt insgesamt. Es ist eine der größten Tech-Transaktionen seit Ausbruch der Coronakrise. Zudem hat kaum ein anderer deutscher Risikoinvestor bei dem Verkauf eines Start-ups in den vergangenen Jahren bei einer einzelnen Transaktion mehr Geld eingenommen.

„Wir freuen uns, mitten in der Krise den größten Deal unserer Unternehmensgeschichte machen zu können“, sagte Earlybird-Mitgründer Hendrik Brandis dem Handelsblatt. Earlybird erhält die Hälfte des Geldes in Bar, den Rest in Zynga-Aktien. Auch andere Spielefirmen waren an der Istanbuler Peak Games interessiert, erfuhr das Handelsblatt aus Investorenkreisen, darunter der chinesische Internetkonzern Tencent. Earlybird und Peak Games wollten das nicht kommentieren.

Zynga steigert durch die Transaktion die durchschnittliche Zahl seiner täglich aktiven Nutzer um mehr als 60 Prozent, rund zwölf Millionen Nutzer hat Peak Games nach eigenen Angaben jeden Tag allein in den USA.

„Diese Krise ist anders als die vergangenen“, sagte Brandis. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase und in der Finanzkrise habe es nur Verlierer gegeben, so der Investor. „Jetzt gibt es auch Gewinner. Neben Lösungen für Videokonferenzen, Lieferdiensten und Telemedizin-Anbietern gehören auch Spielefirmen dazu.“ Das zeigt auch der Zynga-Aktienkurs, der seit Anfang des Jahres mehr als 25 Prozent zugelegt hat.

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