Der US-Elektroautobauer Tesla und das britische Strom-Start-up Octopus Energy wollen nach SPIEGEL-Informationen ab 18. Oktober einen deutschlandweiten Stromtarif einführen.
Das Angebot soll den Einstieg in ein sauberes, digitalisiertes Energiesystem ebnen. »Wir werden den Regulierern zeigen, was jetzt schon möglich ist«, sagt Octopus-Chef Andrew Mack. »Damit sich am deutschen Strommarkt endlich etwas bewegt.«
Tesla und Octopus reichen ihren Ökostrom zum Einkaufspreis an die Kundinnen und Kunden weiter, zuzüglich der Grundgebühr des jeweiligen Netzbetreibers und einer monatlichen Pauschale von drei Euro. Bereits seit Ende März testet der E-Auto-Konzern das Angebot in Baden-Württemberg und seit Mitte Juli auch in Bayern. Der Tarif ist zunächst Besitzerinnen und Besitzern einer Solaranlage und einer sogenannten Tesla-Powerwall vorbehalten, mit der sich Strom zu Hause zwischenspeichern lässt.
Mittelfristig wollen Tesla und Octopus Energy viele der Powerwalls zu sogenannten virtuellen Kraftwerken zusammenschließen. Wird am sogenannten Regelenergiemarkt der Strom knapp, darf Tesla einen Teil des Stroms aus den Powerwalls ins öffentliche Netz speisen. Die Kundinnen und Kunden werden an den Einnahmen beteiligt.
Die Unternehmen planen zudem flexible Stromtarife – was bedeutet, dass die Preise, die Verbraucherinnen und Verbraucher in ihrem Tarif für Elektrizität zahlen, teils stündlich schwanken. Möglich wird das durch eine künstliche Intelligenz von Octopus Energy, die sogenannte »Kraken«-Plattform, die in Echtzeit überwacht, wie viel Elektrizität im Markt gerade produziert und verbraucht wird und wie sich damit die Preise entwickeln.