Wirtschaftsweise Schnabel ist einflussreichste Ökonomin Deutschlands

Die Siegerin des F.A.Z.-Einflussrankings für Ökonominnen 2019 heißt Isabel Schnabel. Die Bonner Volkswirtin erarbeitet sich ihren Einfluss als Fachfrau für Finanzmärkte im Sachverständigenrat der Wirtschaftsweisen.

Sie ist eine von wenigen Ökonominnen, die nicht nur in den Medien und auf Social Media, sondern auch in der Politik Gehör finden. Diese Leistung bringt ihr aller Voraussicht nach in nächster Zeit eine neue Stelle: Die Bundesregierung hat Schnabel als Direktorin in der Europäischen Zentralbank nominiert.

Dieses Jahr veröffentlicht die F.A.Z. zum ersten Mal eine Rangliste speziell der Frauen in der Ökonomie. Denn erst in diesem Jahr hat sich eine ausreichende Zahl von Frauen für das Ökonomenranking qualifiziert, so dass ein gesondertes Ranking überhaupt möglich ist.

Weil neben der Wirkung in der Wissenschaft auch die öffentliche Wahrnehmung wichtig ist, kombiniert das F.A.Z.-Ranking traditionell den Einfluss in beiden Welten. Für die Rangliste qualifizieren sich nur Ökonominnen, die in beiden Bereichen wenigstens ein Mindestmaß an Einfluss aufweisen. Entscheidend ist für die Plazierung, ob eine Ökonomin in der Wissenschaft Impulse gibt, die andere Forscher aufnehmen, ob sie in den Medien Gehör findet, von Politikern als Ratgeber geschätzt wird – und seit diesem Jahr auch, ob sie in sozialen Medien Resonanz findet.

Auf Rang 2 steht Friederike Welter, Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung. Sie hat besonders viel Einfluss in der Wissenschaft. Gleich zwei Wissenschaftlerinnen unter den ersten fünf spielen in der deutschen Klimadiskussion eine wichtige Rolle: Auf Rang drei steht Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, auf Rang fünf Maja Göpel, die Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und Honorarprofessorin an der Leuphana-Universität in Lüneburg. Dazwischen steht die Zürcher Entwicklungsökonomin Dina Pomeranz, die den größten Teil ihrer Punkte aufgrund ihrer starken Präsenz in den sozialen Medien erhält.

Die F.A.Z. erhebt die Daten in Zusammenarbeit mit dem Medienanalyse-Unternehmen Unicepta, dem Verein für wissenschaftliche Politikberatung Econwatch, der Universität Düsseldorf, dem ZBW Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, der ökonomischen Website Makronom und dem Wissenschaftsverlag Elsevier.

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