Arbeit-von-morgen-Gesetz – Ein Scherz?

Wegen der von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplanten Qualifizierungsoffensive kommen auf die Bundesagentur für Arbeit (BA) mittelfristig jährliche Mehrausgaben von 672 Millionen Euro zu.

Das geht aus dem Referentenentwurf für das „Arbeitvonmorgen“-Gesetz hervor, der dem Handelsblatt vorliegt.

Heil plant unter anderem eine Ausweitung des Qualifizierungschancengesetzes. Die dort vorgesehenen staatlichen Weiterbildungszuschüsse sollen für Unternehmen, die besonders vom Strukturwandel betroffen sind, nochmals aufgestockt werden. Daneben will der Arbeitsminister die Qualifizierungsmöglichkeiten in Transfergesellschaften ausbauen und Arbeitslosen, die eine berufliche Weiterbildung erfolgreich absolvieren, drei Monate länger Arbeitslosengeld zahlen. Außerdem wird die assistierte Ausbildung weiterentwickelt.

Die Ausgaben der BA sollen dem Entwurf zufolge von 121 Millionen Euro im kommenden Jahr auf 672 Millionen Euro im Jahr 2023 anwachsen. Auf den Bundeshaushalt kommen zusätzliche Kosten zu, die im gleichen Zeitraum von zwei Millionen auf 125 Millionen Euro steigen. Die Kommunen werden 2023 mit 21 Millionen Euro zusätzlich belastet, so dass die Qualifizierungsoffensive in dem Jahr mit Kosten von insgesamt gut 800 Millionen Euro zu Buche schlägt.

5 Antworten auf „Arbeit-von-morgen-Gesetz – Ein Scherz?“

  1. Mit Mitteln von heute und Methoden von vorgestern wird morgen auf die Arbeit von uebermorgen qualifiziert? Merkwuerdig diese Deutschen, oder um es mit Obelix dem dicken Gallier zu sagen: „Die spinnen, die Deutschen/Sozialdemokraten.“ 😉
    (auf der anderen Seite: 800 Millionen Euro sind auch kein Geld.)

  2. In der Finanzkrise bzw. danach machte eine Kurzarbeitergeld-Lösung über die Bundesagentur für Arbeit ja auch Sinn, denn es handelte sich um eine vorübergehende Schwächelei. Heute dagegen haben wir es mit dem Kaliber Strukturwandel zu tun. Strukturwandel ist keine vorübergehende Schwächelei, sondern bedeutet salopp Anpassen oder Untergehen. Da hilft Kurzarbeit genauso wenig wie Hubertus Heil. Tatsächlich mal ein halbwegs vernünftiger Beitrag im SPON: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeit-von-morgen-gesetz-das-taugen-hubertus-heils-plaene-gegen-die-rezession-a-1281729.html

  3. Die ABM helfen seit Jahrzehnten NUR einem Kreis:
    den ABM-Anbietern

    Sollte so langsam zur Bundesagentur, zum Arbeitsminister und vor allem zum Koalitionspartner CDU durchgedrungen sein.

  4. Wie geht es mit der Arbeit von morgen eigentlich nach der C-Krise weiter? Müsste der Heil jetzt nicht mal über Arbeit nach der Krise nachdenken? Oder das „Arbeit-der-neuen-Normalität“-Gesetz entwerfen. Was ein bullshitting contest!

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