Fresenius-Chef warnt vor harten Corona-Maßnahmen

Stephan Sturm, Chef des Medizintechnik- und Gesundheitstechnologiekonzerns Fresenius, appelliert an die Politik, bei steigenden Infektionszahlen die Maßnahmen aus dem Frühjahr nicht blind zu wiederholen:

„Wir haben uns in Deutschland nur darauf konzentriert, die Zahl der Corona-Toten zu minimieren“, sagte er im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dieser einseitige Blick habe nicht nur die Klinikbranche, sondern die ganze Gesellschaft stark belastet. Der CEO plädiert dafür, bei steigenden Infektionszahlen den Schutz der Hochrisikogruppen auszubauen, ohne gleich das komplette öffentlich Leben herunterzufahren.

Mit Sorge blickt der seit Mitte 2016 amtierende Fresenius-Chef auf die wachsenden nationalen Egoismen bei der Bekämpfung der Pandemie. Russland hatte jüngst einen Corona-Impfstoff nach verkürzter Erprobungszeit am Menschen zugelassen. Die USA wiederum haben die beschleunigte Prüfung geeigneter Impfstoff-Kandidaten in Aussicht gestellt. „Wenn da etwas schief geht, haben wir das Vertrauen der Bevölkerung zerstört“, warnt Sturm.

Beim von ihm geführten Dax-Konzern setzt der 57-Jährige auf nachhaltiges Umsatzwachstum, auch aus eigener Kraft. Große Übernahmen kann sich Sturm, der vor seiner CEO-Tätigkeit mehr als elf Jahre Finanzchef bei Fresenius war, grundsätzlich weiterhin vorstellen, sieht derzeit dafür aber keinen geeigneten Kandidaten. Zum anderen will Sturm die Verschuldung des Unternehmens senken, um künftig eine noch größere Flexibilität für Übernahmen zu haben.

Eine Antwort auf „Fresenius-Chef warnt vor harten Corona-Maßnahmen“

  1. Ja, ja… nationaler Egoismus und die USA und Russland – warum nicht gleich China zum Vorbild nehmen, wo ein noch nicht zugelassener Impfstoff gleich Zehntausenden eingeflößtwird. Gut Ding will Weile haben und das ist auch richtig so.

    Mit Bedacht steuern wir durch diese Pandemie und ganz ehrlich, wir können es uns leisten!

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